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Wer an die Held:innen seiner Kindheit denkt, wird selten bis gar nicht an Schwarze Personen oder PoCs denken. Die meisten Held:innen waren entweder europäisch oder amerikanisch, und zwar weiß und amerikanisch, aber nie Schwarz.
Die Bedeutung von Schwarzen Superheld:innen ist nur wenigen Menschen klar. Wenn Kinder oder Jugendliche an Held:innen denken, dann bedienen sie sich, wie soll es auch anders sein, an ihren Eindrücken aus Filmen, Serien, Comics und ebenso Computerspielen. Durch diese Eindrücke werden jedoch subtil, aber nachhaltig Rollenbilder definiert und verfestigt. Nicht selten können sich Schwarze Kinder und Jugendliche Schwarze Held:innen vorstellen, da sie selten mit solchen konfrontiert werden. Dies kann sich im Laufe der Zeit nachteilig auswirken. Bedeutet aber die geringe Vorstellungskraft von Kindern und Jugendlichen nun, dass es absolut keine Schwarzen Held:innen gibt? Nein, das wäre absolut zu kurz gefasst und würde auch wichtige Errungenschaften kleinreden. Vielmehr ist zu beobachten, dass über die Jahre die Rollenbilder immer differenzierter wurden. Dies ist nicht nur auf die bloße Hautfarbe zu reduzieren, sondern erstreckt sich auch auf das Geschlecht.
Grundsätzlich finden sich seit den 1970er Jahren Schwarze Figuren in Videospielen, jedoch dienten diese damals meist nur der weiteren Verfestigung von Stereotypen. So sind Schwarze Spielcharaktere oftmals Sportler:innen – Basketballer:innen, Boxer:innen oder Leichtathlet:innen – oder auch Kämpfer:innen, wie beispielsweise in den Spielereihen Street Fighter oder Tekken. Bei den Kampfsport Spielen gibt es meist eine kleine Auswahl an Charakteren, aus denen ausgewählt werden kann. Klar ist daher, Schwarze finden in Spielen statt und das schon seit einer langen Zeit. Seit einer deutlich kürzeren Zeit stellen sie den Mittelpunkt des Spiels dar. Besonders hervorzuheben sind Mafia II, Watch Dogs 2, The Walking Dead und natürlich GTA San Andreas. Letzteres war eine gelungene Hommage an die 90er Jahre und die damalige Gangster Rap Szene.
Warum ist es jedoch wichtig, dass Schwarze Figuren Held:innen sind? Ganz einfach, weil dies für die Identitätsbildung von großer Bedeutung ist. Für junge Schwarze Menschen sind die Held:innen aus Computerspielen von großer Bedeutung. Wer ohne Held:innen aufwächst, die nichts mit dem eigenen Aussehen zu tun haben, wird sich schwer tun gleichermaßen motiviert durch das Leben zu gehen, wie ein Mensch mit Heldenfiguren, welche aussehen wie man selbst.
Die Diversität der Gesellschaft muss sich auch in Computerspielen widerspiegeln, da diese gerade in Zeiten von immer leistungsfähigeren Smartphones und Tablet Computern eine noch größere Rolle in der Entstehung von gesellschaftlichen Bewusstsein spielt. Zu diesem Schluss kommen auch viele Mitglieder:innen der Gaming Community. Heldenfiguren, welche die Diversität der Gesellschaft in einer globalisierten Welt wiederspiegeln sind wichtig. Dazu zählt auch, dass diese Held:innen nicht einfach nur bestehende Stereotypen verfestigen, sondern eben mit diesen brechen.